Weinanbau

Wein ist ein außerordentliches Dokument der vergangenen menschlichen Zivilisation und bis heute wird er überall auf der ganzen Welt getrunken. Doch irgendwie muss der Wein in die Flasche gekommen sein und so begann alles mit dem Weinanbau. Dieser erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit.

Die Geschichte des Weinanbaus

Fossilienfunde von Wildreben konnten bis vor 80 Millionen Jahre und die Kerne von den durch Menschenhand angebauten Reben auf 8000 Jahren vor unserer Zeit zurückdatiert werden. Man fand sie in der Türkei und in Georgien. Zudem gibt es Belege aus der Jungsteinzeit über das Verarbeiten der Beeren von den nicht sesshaften Völkern. Der eigentliche Weinanbau begann, als die Menschen sesshaft wurden und so die optimale Lesezeit der Beeren abwarten konnten. Der erstmalige Anbau von Weinreben fand bereits 5000 Jahre vor unserer Zeit in Georgien und dem Irak statt. So breitete sich der Weinbau im gesamten Nahen Osten aus, bis griechische Kolonisten, sowie die Römer in die anderen Regionen unter anderen auch nach Deutschland brachten.

Wichtige Faktoren für den Weinanbau

Die Gattung der Weinreben zählt zu der Familie der Weinrebengewächse und verfügt in der Landwirtschaft über die größte Bedeutung. Für die natürliche Verbreitung liegt der Schwerpunkt innerhalb der klimatisch gemäßigten Regionen in der nördlichen Hemisphäre. Es sind rund 60 verschiedene Arten bekannt. Für den Weinbau genutzt wird aber generell nur die Edle Weinrebe (Vitis vinifera). Die Erzeugnisse der Weinreben Vitis riparia und Vitis labrusca spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Bevor der Winzer die Rebsetzlinge aussät, muss er verschiedene Faktoren beachten, um einen Wein von guter Qualität herstellen zu können. Dazu zählen der Boden, die Lage des Weinstocks, die Traubenart und das vorherrschende Klima. Darüber hinaus muss er auch auf die richtigen Klone achten. Das heißt, alle Setzlinge müssen genetisch gleiche Nachkömmlinge sein und auch die richtige Erziehungsform muss bedacht werden. Als Erziehungsform wird der richtige Anbau eines Rebstocks bezeichnet. In der heutigen Zeit geschied dies oft durch Aufreihen an Drahtrahmen und säuberliches Schneiden im Sommer und im Winter. Beim Weinanbau müssen viele Einzelheiten beachtet werden, wodurch sich der heutige Weinanbau auf den sogenannten Weltrebengürtel konzentriert. Dies ist ein bestimmtes Gebiet, wo sich die besten Voraussetzungen befinden, um Wein mit guter Qualität zu erzeugen und sich die Hauptweinanbaugebiete befinden.Diese Region erstreckt sich zwischen dem 40. und 50. Breitengrad auf der nördlichen Erdhalbkugel und zwischen dem 30. und 40. Breitengrad auf der südlichen Erdhalbkugel. Allerdings gibt es auch noch weitere Weinanbaugebiete, die sich nicht in dem Weltrebengürtel befinden. Dazu gehören zum Beispiel die weiter nördlich gelegenen deutschen Weinanbaugebiete des Rheins und der Mosel. Außer diesen beiden beherbergt Deutschland noch weitere 11 Anbaugebiete. Im Großen und Ganzen kann man Behaupten, das jedes Weinanbaugebiet über besondere Eigenschaften verfügt und damit ihren Wein auszeichnet.

Weinanbauregionen in Deutschland und weltweit

Im internationalen Vergleich gehört Deutschland mit seinen knapp 100.000 Hektar Ertragsfläche zu den kleineren Erzeugerländern. Es gibt 13 offiziell klassifizierten Anbaugebiete, aus denen die Weine stammen. Diese befinden sich hauptsächlich im Südwesten und Süden des Landes. Entlang der großen deutschen Flüsse Main, Rhein, Elbe, Mosel, und Saale erstrecken sich die Rebhänge. Mosel-Saar-Ruwe ist das westlichste und Rheinhessen, dicht gefolgt von der Pfalz, das größte Anbaugebiet. Das am südlichsten gelegene Gebiet ist Baden und Saale-Unstrut das nördlichste. Manchmal wird von 14 Anbaugebieten gesprochen, allerdings ist das Stargarder Land kein eigenes Anbaugebiet, sondern ein Tafelweingebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Die Anbaugebiete Deutschlands zählen zu den nördlichsten Weinanbaugebieten weltweit. Nur die südliche Region Baden gehört zu der Klimazone A, ebenso wie die französischen Anbauregionen Champagne, Elsass und Loire. Alle anderen fallen in die Klimazone B. Das kontinentale Klima mit großen Schwankungen zwischen Tag und Nacht, sowie deutlichen Jahreszeiten und einer sehr langen Vegetationsperiode sind Voraussetzung für ausdrucksstarke Weine mit charakteristischer Fruchtigkeit und guter Säurestruktur. International erfolgreich ist besonders der Riesling und zunehmend auch der Spätburgunder. Zudem bilden sie das Aushängeschild des deutschen Weinanbaus. Die Spitzenweine des Landes sind besonders auf dem nordamerikanischen und asiatischen Markt beliebt.

Neben Deutschland kommen auch aus Italien, Frankreich und Spanien die traditionellen Weine. Dabei verzeichnet Spanien die größte Rebfläche mit 1.198.000 Hektar. 12,3 Hektoliter werden von den darauf erzeugten Weinen exportiert. Auf der ganzen Welt stehen Rebflächen von 7.905.000 Hektar unter Ertrag und seit einigen Jahren etablieren sich europaweit Weine aus Südafrika, Chile, Argentinien, Neuseeland, Australien und den USA. Das liegt nicht zuletzt an dem vollmundigen Geschmack und der außerordentliche Komplexität. Die Klassifizierungen der Weine erfolgt nach der Herkunft sowie der Rebsorte, aber die Merkmale zur Unterscheidung sind zwischen den Ländern verschieden.