Die sogenannte Vitis vinifera (Edle Weinrebe) ist eine Pflanzenart, aus deren Früchten Wein gewonnen wird und die auch für den Verzehr geeignet sind. Dabei kommt die Kulturpflanze in den unterschiedlichsten Sorten, die im Weinbau als Rebsorte bezeichnet werden, vor. Der Geschmack, die Struktur und weitere Eigenschaften, wie beispielsweise das Entwicklungspotenzial und die Haltbarkeit sind abhängig von der jeweiligen Rebsorte, sowie der Beschaffenheit des Bodens und des Klimas. Zu den traditionellen Merkmalen der Rebsortenkunde (Ampelographie) zählen die Form und Behaarung der Triebspitze, das erwachsene Blatt, das Jungblatt, die Größe und Form der Trauben, sowie ihre Farbe. Heutzutage wird die Klärung von Verwandtschaftsbeziehungen von Rebsorten anhand von DNA-Analysen vollzogen.
Aus wilden Reben sind bereits seit 5.000 v. Chr. etwa 8.000 bis 10.000 unterschiedliche Rebsorten hervorgegangen, von welchen rund 2.500 in unterschiedlichen Ländern für die Produktion von Wein zugelassen sind. In Bezug auf die Trauben wird zwischen Tafel- und Keltertrauben und Trauben zur Herstellung von Rosinen unterschieden. Ziertrauben sind für den Verzehr nicht geeignet. Für die Bereitung von Wein wird zwischen Weißwein-und Rotweinsorten unterschieden. Dabei besitzt jede Traubensorte ganz eigene, charakteristische Aromen. Dies ist der Grund, weshalb auch zwei Weine die an voneinander weit entfernten Orten entstanden sind, sehr viel Gemeinsamkeiten aufweisen, sofern sie aus derselben Traube produziert wurden. Neben den Weinen, die aus einer Rebsorte hergestellt werden, ist es auch gebräuchlich, Weine aus verschiedenen Rebsorten zu keltern, wie zum Beispiel Bordeaux. Zudem ist es möglich, auch aus roten Trauben Weißwein herzustellen, denn viele rote Traubenarten weisen unter der roten Schale weißes Fruchtfleisch auf.
Inwieweit eine Rebsorte sich für einen bestimmten Standort eignet hängt vom Reifezeitpunkt der Pflanze ab. Jeder Traubensorte kann eine Mindestdauer zwischen Blütezeit und Reife zugeordnet werden. In Bezug auf frühreifende Traubensorten ist diese Zeit geringer als bei spätreifenden Rebsorten. Die frühreifenden Sorten kommen meist in nördlich gelegenen Anbaugebieten zum Einsatz. In südlichen Regionen wäre der Zuckergehalt durch stärkere Sonneneinstrahlung zwar ausreichend, jedoch würden andere Inhaltstoffe, die über die Wurzeln aufgenommen werden, nicht genügend angereichert werden können. Aus diesem Grund werden in den südlichen Anbaugebieten die spätreifenden Pflanzen angebaut.
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde erstmals eine einheitliche Klassifizierung der unterschiedlichen Rebsorten vorgelegt und das Mostgewicht als Gradmesser eingeführt. Als Basis dafür dienten Rebsortensammlungen und eine Skala aus fünf Kategorien:
Die frühreifenden Sorten, die Sorten der ersten Reifeperiode (u.a. Grauburgunder, Spätburgunder, Chardonnay), die Sorten der zweiten Reifeperiode (u.a. Sauvignon, Riesling, Syrah, Merlot), die Sorten der dritten Reifeperiode (u.a. Cabernet Sauvignon) und die Sorten der vierten Reifeperiode. Weinreben gedeihen längst nicht mehr nur ausschließlich in den klassischen Regionen. Etliche Weinrebensorten akzeptieren heutzutage auch weniger günstige Lagen und eigenen sich hervorragend für den Hausgarten.
Weiße Rebsorten
Blaue Rebsorten
Auf der Suche nach speziellen Weinrebensorten, die resistent gegenüber der besagten Reblaus sind, empfehlen sich alle in Deutschland angebotenen Züchtungen, da sie diesen Anforderungen entsprechen. Nach den Schädlingsepidemien im 18. und 19. Jahrhundert sind heutzutage nur noch Rebsorten gestattet, die auf resistenten Unterlagen veredelt werden.